on Sat Nov 30 2024
Gestern Abend, die Hauptnachrichten von ARD und ZDF, Skandal, Skandal: Der vermeintliche Skandal drehte sich um die Verwendung der Begriffe “D-Day” und “Feldschlacht” in einem Arbeitspapier.
Ja, genau! Während im Hintergrund die hiesige Wirtschaft taumelt, tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen und die Menschen sich fragen, ob sie morgen überhaupt noch zur Arbeit gehen können, da finden die lieben Nachrichtenschreiber Zeit, um über Wortwahl zu diskutieren.
Man fragt sich wirklich, ob in den Redaktionszimmern der Nachrichtenkanäle ein geheimes Wettspiel läuft: “Wer schafft es, die trivialste Nachricht zum größten Skandal zu machen?”
Vielleicht sollten wir den Studios einen Vorschlag machen und ihnen die Schlagzeilen für die kommenden Monate weiterschreiben. Etwa so: “Überraschung! Wettervorhersage sagt Regen – Schock in der Nation!” oder “Auf dem Notizzettel des Bürgermeisters aus Höppelebömmele stand das Wort JEHOVA”
Was ist mit den realen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen? Ich meine, könnten wir nicht wenigstens eine halbwegs tiefgründige Diskussion über die steigenden Mietpreise oder die schockierenden Zustände in unseren Schulen führen? Stattdessen schaufeln sie mit einer Kelle voll absurder Skandale das Thema “D-Day” auf, als ob sie einen geheimen Code gefunden hätten, der das Land retten könnte.
Es ist fast so, als ob man im ÖRR entschieden habe, sich vollends in einen Zirkus voller abgedroschener Themen und übermäßig dramatischer Berichterstattung zu verwandeln. Um es klar zu sagen: Es gibt keinen Grund, die Begriffe “D-Day” oder “Feldschlacht” in einem Arbeitspapier zu verwenden, außer vielleicht, um ein paar aufmerksame Gesichter in die Nachrichten zu locken
Sehen wir der Wahrheit ins Auge: Wir haben gravierende Themen, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verdienen – und das sind garantiert nicht Sensationsmeldungen über Wörter. Vielleicht sollten die Redaktionen einmal darüber nachdenken und sich auf die drängenden Probleme konzentrieren, die derzeit viele Menschen beschäftigen, anstatt sich auf die schmalen Seiten zu konzentrieren.Also beim nächsten Mal, wenn Sie die Nachrichten einschalten und sich fragen, ob Sie tatsächlich alles Wichtige verpasst haben, denken Sie daran: Es gab auch einen D-Day im Fußball und wenigstens eine Feldschlacht im letzten Biergarten. Vielleicht sollten wir lieber darüber sprechen!
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